Heute gibt’s das erste Lebenszeichen aus Neuseeland – Home of the Kiwis! Und dass ich schon hier bin, ist gar nicht so selbstverständlich…
Beim CheckIn am Flughafen in Perth eröffnete mir eine abermals sehr sympathische Angestellte von Qantas, dass sie mich nur für den ersten Flug bis Melbourne einchecken könne. Für den Weiterflug nach Auckland sei dies nicht möglich, da ich kein Rückflugticket hätte, und mich die Behörden so nicht einreisen lassen würden! Hääähhh???
Okay, ich hatte in meiner mehr oder weniger ausführlichen Vorbereitungsphase durchaus gelesen, dass man ein Rückflugticket vorweisen muss, aber in meinem manchmal grenzenlosen Optimismus dachte ich, dass das Rückflugticket von Sydney nach Frankfurt im Juni 2010 ausreichend Ausdruck meiner Rückkehr-Absichten nach Deutschland sei. Schließlich wollte ich ja erst spontan in Neuseeland entscheiden, wann ich über den kleinen „Umweg“ Fidji weiter nach Australien fliege…
Also gut, 6.50 Uhr in Perth, trotz 2 Stunden Schlaf war ich sofort hellwach. Eingecheckt bis Melbourne, weiter zum Sales-Schalter von Qantas, der zum Glück morgens um diese Zeit schon besetzt ist, erst nach Gabelflügen nach Fidji und Sydney gesucht, dann aber doch für den einfachen Flug von Auckland nach Sydney Anfang April entschieden. 240 A$, da musste selbst der Qantas-Mitarbeiter staunen, dass man so günstig von der Insel wieder runterkommt. Mit dem Kaufbeleg ging es dann nochmals zum CheckIn, und um Halb Acht war meine ursprüngliche Reiseplanung wieder sichergestellt…
Ansonsten wäre ich erst mal in Melbourne gestrandet, was am Final-Wochenende der Australien Open nicht unbedingt mit einer reichen Auswahl an preiswerten Unterkünften verbunden gewesen wäre. So werde ich mir Melbourne dann erst auf dem „Rückweg“ anschauen.
Für viele unerwartet, habe ich auch in den vergangenen Tagen wieder das eine oder andere gelernt:
1. Australische Türen verfügen fast immer über eine „klassische“ Tür aus Holz oder Glas, und eine Moskito-Schutztür. Und auch wenn man morgens um 6 Uhr vom Taxi abgeholt wird, noch etwas im Halbschlaf ist und die Sichtverhältnisse bei gedämpfter Beleuchtung nicht perfekt sind: Versuche niemals, das Moskito-Gitter mit dem Gesicht und der Stirn zu öffnen oder beinahe zu durchbrechen! Es gibt hässliche Abdrücke auf der Haut, verunsichert den Taxifahrer aufgrund des vereinzelt abzuwischenden Blutes leicht, und tut einfach nur weh! Selbst wenn die Haupttüre also geöffnet ist, taste Dich langsam voran und kläre Existenz und Position einer möglichen Moskitotür 😉
2. Wenn Dir ein männlicher australischer Qantas-Mitarbeiter beim CheckIn einen Platz am Notausgang verspricht – glaube ihm kein Wort! Die Reihe 15 ist zwar wirklich ganz in der Nähe des Notausgangs, aber die Damen und Herren in Reihe 13 und 14 waren diejenigen, die tatsächlich ihre teils lächerlich kurzen Beine ausstrecken durften. Ich hingegen versuchte mehr oder weniger erfolgreich, meinen durchaus prächtig geratenen Oberschenkelknochen zwischen meiner und der Rückenlehne des Vordermannes unterzubringen, so dass trotzdem noch das Tablett für das äußerst schmackhafte Abendessen waagerecht abgestellt werden konnte, und ich die Stunde bis zur Abholung des Tabletts ohne Krampf überstehen konnte. Danach wechselte ich in den Bereich „Stehplatz überdacht“ am Ende des Fliegers, schnorrte ein paar leckere Dinge aus dem Qantas-Fundus, versuchte die Witze und Kommentare der Crew zu entschlüsseln, und setze mich erst für die Landephase wieder gut erholt auf mein Fensterplätzchen.
Da ich nicht weiß, ob eine weibliche Mitarbeiterin meinem Wunsch eher entsprochen hätte, empfehle ich daher weiterhin die Reservierung über’s Internet – da weiß man, was man hat!
Jetzt geht’s trotz wechselhaftem Wetter nach Auckland Downtown – im Gegensatz zu Karlsruhe lockt hier der jährliche Stadtgeburtstag wirklich eine Menge Leute an, und von den Straßenkünstlern kann man viel über die Wertschätzung der Neuseeländer für ihre Nachbarn lernen:
„Are there any Australians here? Okay, i’ll explain it once again, and very slow!“