Down Under – Part one

Jeden Tag über 30 Grad Celsius können auch äußerst angenehm sein – sofern vom Indischen Ozean mittags die übliche Brise einsetzt… und das tut sie hier an der Westküste Australiens in Fremantle nahe Perth zum Glück zuverlässig!

Bin also in Down Under angekommen, auch wenn ich während des Fluges von Singapur nach Perth gelegentlich meine Zweifel daran hatte. Schon die Wartemusik am Flughafen kam mir etwas „unpassend“ vor: Der Titelsong von „Titanic“, „My heart will go on“.
Aber zum Glück saß mir während des Fluges mehrfach eine äußerst sympathische und durchaus attraktive Stewardess gegenüber, um die Turbulenzen durch die Monsun-Stürme gemeinsam zu überstehen, und ihr Julia-Roberts-Grinsen nahm mir die letzten Sorgen vor einem Untergang. Nur schade, dass man(n) den Gurt nicht lösen durfte 😎

Nach dann doch noch erfolgreicher Landung durfte ich erwartungsgemäß wieder eine Extrarunde bei den Einreise-Beamten drehen. Aber nachdem der Drogen- und Lebensmittel-Hund nichts Besonderes an mir gefunden hatte, blieb der Rucksack diesmal zu, und nach zehn glaubwürdigen „No“ auf die Fragen nach meinen Einfuhr-Absichten wünschte mir der nette Mann doch noch einen „schönen Urlaub“ auf Deutsch… 

Überraschenderweise habe ich in den letzten Tagen auch wieder etwas gelernt:

1. Australische Piloten sprechen wirklich den heftigsten Slang – Annette Guttmann und Christo, die mich für eine Woche in ihr Häuschen im wunderschönen Fremantle aufgenommen haben,  kann ich jedenfalls schon ganz gut verstehen – rein akustisch. Das heißt nicht, dass sich mir zeitnah auch der Sinn  dessen erschließt, was sie gesagt haben. Aber da Annette ihr Deutsch noch nicht ganz verlernt hat, kommen wir kommunikationstechnisch ganz gut voran 😉

2. cockroach – engl. für Kakerlake. Gehören zu einem guten Haushalt einfach dazu, da sie ja diejenigen Sachen fressen, die wir nicht mehr haben wollen. Und ich wusste gar nicht, dass sie auch fliegen können. Aber das hilft ihnen meistens auch nichts – die Australier haben ihre Fang- und Schlagtechnik nahezu perfektioniert, um täglich ihre ein bis zwei Tierchen souverän und ohne Spuren zu erlegen – sogar auf dem Teppich im Wohnzimmer.

3. Wer einen Weltrekord aufstellen möchte, muss definitiv früh aufstehen. Mit dem Rad um Halb Elf gemütlich zum Cottesloe Beach zu radeln und zu hoffen, dass man sich nach einer Stunde in der Warteschlange kurz vor Schluss noch registrieren könnte, ist illusorisch. Aber der Platz auf der „Fotografen-Tribüne“ kam meinen Neigungen ohnehin besser entgegen… wie immer hat die Kamera mehr als 300 mal ausgelöst (und JA, demnächst wird es auch Fotos in meinem Blog geben…). Dass die anderen 1.301 Leute es auch ohne mich geschafft haben, die längste Luftmatratzen-Kette der Welt aufzustellen, könnt Ihr hier nachlesen.
Und Fotos gibts auch bei Facebook.

4. Auch ohne perfekte Englisch- bzw. Australisch-Kenntnisse kann man sich jederzeit mit sympathischen Menschen hier „unterhalten“. Auf dem Heimweg vom Strand wollte eine Gruppe von mittelprächtig angetrunkenen Australiern wissen, ob sie mein Fahrrad aus 8 m Entfernung mit einem Bierbecher treffen kann. Sie taten es, ohne mich zum Stürzen zu bringen. Voller Freude drehte ich mich kurz um, streckte langsam den Mittelfinger meiner linken Hand durch, und rief ihnen ein herzliches „Fuck you!!!“ zu. Prompt wurde der nette Gruß mit einem mehrfachen „Fuck you“ erwidert, und beide Parteien waren glücklich, wieder jemand neues kennengelernt zu haben. Vielleicht werde ich diese Begrüßungsformel beim nächsten Besuch eines Pubs oder Restaurants gleich noch mal ausprobieren… 😉

5. Last but not least: Trotz steifer Brise und einer „rash vest“ (ein Shirt, das beim Baden vor der Sonne schützt) sollte man keinen Quadratzentimeter seiner Haut uneingecremt belassen. Abends sieht man sofort das Ergebnis, ob der Handrücken, die vorderen Fußbereiche und der Nacken wirklich gut geschützt waren – oder ob das Aftersun Soothing Gel zum Einsatz kommen muss… aber verglichen mit den gerüchteweisen niedrigen Temperaturen in der Heimat nimmt man das dann doch relativ gerne in Kauf 🙂

Jetzt gehts endlich mal nach Perth Downtown, und morgen noch mal zum Schnorcheln auf die Rottnest Island – am Freitag heißt es schon wieder Abschied nehmen, um bei kalten 24 Grad Neuseeland zu entdecken… brrrrrr!

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