Wasser hat auch in den letzten Tagen meine Reise Richtung Suedspitze gepraegt. Ueber den Highway 6 ging es entlang der Westkueste in die Berge zum Lake Wanaka. Wieder mal ein atemberaubendes Panorama, das trotz enger Serpentinen einige Foto-Quick-Stopps erforderlich machte… mit der Zeit gewoehnt man sich aber an die vorbeirauschenden Wohnmobile und Riesen-Trucks…
Und auch die Scenic Route nach Queenstown bot fantastische Aussichten – kein Wunder, dass in dieser Ecke einige Szenen aus „Herr der Ringe“ gedreht wurden. Einen laengeren Fotostopp gabs an der Kawarau Bridge: Hier fand der erste „offizielle“ Bungeejump durch A.J. Hackett statt. Aber trotz strahlendem Sonnenschein habe ich dieses Mal noch auf den Adrenalinstoss verzichtet, und stattdessen am naechsten Morgen lieber die rasante Fahrt mit dem Jetboat auf dem Shotover River genossen. Das morgendliche Haarefoehnen und Frisur herrichten haette ich mir wirklich sparen koennen 😉
Weitere 200km spaeter startete am Lake Manapouri das bisherige Highlight meiner Reise. Nach Faehre und Busshuttle ueber den Pass ging es zur Overnight Cruise in den Doubtful Sound. Im Wechsel von Sonnenschein und Regen durchquerten wir auf unserem kleinen 12-Mann-Boot die gigantischen Schluchten bis zur offenen See, vorbei an unzaehligen Wasserfaellen, Seehund-Kolonien und schroffen Felsformationen. Fuers Abendessen gingen der Koch und seine Assistentin mal kurz tauchen, um 30 frische Lobster zu fangen – wie auch der Rest des Essens ein Genuss! Fuer die eher aeltere Generation an Bord wurde dann zum Fischen geankert – und ratet mal, wer den ersten, orange-gestreiften Fisch nach fuenf Minuten an der Angel hatte… genau – Mr. Cook! Vor Sonnenuntergang durfte noch die Kueste per Kayak erkundet werden, ehe einem fantastischen Seafood-Abendessen ein feucht-froehlicher Abend folgte. Und kurz vor der Rueckkehr in den Hafen am naechsten Morgen zeigten sich auch noch zwei Delfine – meine Reaktionsschnelligkeit reichte aber (noch) nicht, um die Kamera in Position zu bringen… 🙁
Auch wenn die Tour absolut „relaxing“ war, durfte ich doch eine Kleinigkeit lernen:
1. Wenn Du bei stroemendem Regen im Doubtful Sound ins Kayak-Boot umsteigst und nach kurzer Zeit das Gefuehl hast, dass Dir das heute keinen Spass machen wird, steig einfach wieder aus, lass die anderen eine halbe Stunde paddeln, und schnappe Dir stattdessen lieber nochmals die Angelrute. Mit einem Haeppchen Tintenfisch dran, laesst Du den Haken dann auf 50m runter, ziehst ihn ein, zweimal zur Kontrolle nochmals raus, und beim dritten Mal wartest Du fuenf Minuten. Dann langsam die Schnur aufrollen, bis Du merkst, das da was dran zappelt… gespannt und vorsichtig weiter kurbeln, bis Du in etwa 3m Tiefe erkennst, dass da doch glatt was Groeseres dranhaengt. Und kurz vor der Oberflache rufst Du dann laut nach der Crew, damit sie Dir beim Rausholen des „Fisches“ helfen: ein Hai!!! Nach professionellem Haken-aus-dem-Maul-Loesen drueckst Du einem der Passagiere schnell die Kamera in die Hand, posierst wie ein alter Hase stolz mit Deinem 5-Minuten-Fang, und laesst das schoene, aber trotz seiner knapp 80cm Laenge doch einen gewissen Respekt einfloessende Tier wieder im Doubtful Sound verschwinden. What a thrill…!