Archive for August, 2010

Bye-bye…

Dienstag, August 3rd, 2010

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Und noch einer…

Dienstag, August 3rd, 2010

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Jump again!

Dienstag, August 3rd, 2010

Jump again!

Die Ostküste – das krönende Finale

Dienstag, August 3rd, 2010

Süden, Mitte, Norden, Westen – fehlte nur noch der Osten Australiens, um die Reise zu komplettieren. Und anstelle eines Direktflugs von Perth nach Cairns gönnte ich mir die etwas gemütlichere Variante: Mit der „Indian Pacific Railway“ ging es in 72 Stunden über 4.352 Kilometer nach Sydney. Bei Maximalgeschwindigkeiten von 100 km/h und diversen Wartezeiten an Ausweichstellen der meist einspurigen Bahnstrecke konnte man ein völlig neues Zeitgefühl entdecken. Lesen, Schlafen, mit interessanten Mitreisenden quatschen, dank Upgrade zwei Nächte im Schmalspur-Doppelstockbett-Abteil „genießen“, und bei der Durchquerung der Nullarbor-Wüste mit dem längsten geraden Eisenbahnteilstück der Welt (478 km) in der berühmten 5-Seelen-Geisterstadt COOK anhalten – nur so bekommt man eine Vorstellung davon, wie groß und teilweise trostlos Australien eigentlich ist.

Kurzer Nachmittags-Stopp in Sydney, abendlicher Billig-Flug nach Cairns, und ein goldener Nissan X-Trail als Mietwagen – für den knapp dreiwöchigen Endspurt an der Ostküste war alles bereit. Und gleich der Ausflug zum Cape Tribulation war dank Crocodile-Spotting, toller Strände, faszinierendem feuchttropischen Regenwald und einer Monster-6-Meter-Python bei der Nachtwanderung ein mehr als würdiger Auftakt. Über die vulkangeprägten Atherton Tablelands ging es an den Traumstränden wie Mission Beach vorbei nach Airlie Beach – Startpunkt zum Segeltörn rund um die Whitsunday Islands. Auf der „Waltzing Matilda“ entdeckten wir drei Tage lang die Inseln zu Wasser und zu Land ebenso wie einige tolle Schnorchel-Reviere und den strahlendweißen 98%-Quartz-Sand-Strand „Whitehaven Beach“. Ein strammer Wind verhalf uns zu einer mehrstündigen Segeln-in-Extrem-Schräglage-Einlage, bevor als Höhepunkt eine große Wasserschildkröte zum mehrminütigen gemeinsamen Schnorchel-Cruisen rund um die Sandinsel einlud.

Mit breitem Grinsen und der Sonne im Gepäck wartete einige Stunden weiter südlich Fraser Island auf seine Erkundung – mit 124 km Länge die größte Sandinsel der Welt. Dank 4WD-Bus kämpften wir uns zu kristallklaren Süßwasserseen, durch den dichten Regenwald, entlang dem 75-Mile-Beach zum Indian Head und zum „Champagne Pool“, Baden inklusive. Vom Lookout Point gab es noch zwei seltene Seekühe und einige Rochen zu bestaunen, bevor zum ersten Mal am Horizont die Wasserfontänen von Walen erkennbar waren – allerdings hätte da nicht mal ein 1000mm-Zoom geholfen…

Ein bekanntes Gesicht wartete dann in Brisbane auf mich: Ex-Heini und Noch-Master-Student Christian Bitterwolf zeigte mir trotz Prüfungsstress erst zwei der angesagtesten Pubs, bevor am frühen Montagmorgen mit über Tausend gutgelaunten Fussball-Sympathisanten der 4:0-Auftaktsieg unserer Jungs gegen die Socceroos beim Public Viewing gefeiert wurde. Die Investition von 140 Dollar in ein Original-Adidas-Trikot des DFB hatte sich also doch gelohnt… Die 75 Dollar für einen Strafzettel eher weniger 🙁

Mit Merita und Tukkaa aus Finnland, die ich in den Whitsundays kennengelernt und auf Fraser Island wiedergetroffen hatte, stattete ich auf dem letzten Teilstück nach Sydney noch dem Hochhaus-verschandelten „Surfers’ Paradise“ und dem ganz bescheiden benannten „Best of all-Lookout“ im Springbrook National Park einen Besuch ab, bevor in Byron Bay einige Delfine und endlich erkennbare Wale ihre gute Laune zur Schau stellten.

Nach 3.400 unfallfreien Kilometern (okay, ein Baum und ein Verkehrsschild hätten beinahe dran glauben müssen…) im goldenen X-Trail gab es am allerletzten Abend noch ein Wiedersehen mit Dani (war Mitglied des Tongariro Alpine Crossing Teams in NZ) und ihrem Freund Chris, die mir eine komfortable Matratze in ihrem Appartment am Bondi Beach anboten.
Die letzten Australischen Dollar wurden schließlich anständigerweise für Souvenirs für die „lieben Daheimgebliebenen“ eingesetzt, bevor am Nachmittag ein äußerst geräumiger Notausgang-Sitzplatz im A380 von Qantas darauf wartete, mich von Sydney nach Singapur zu bringen, und damit das Kapitel „Cook @ Down Under“ zu schließen.

Und natürlich gab es auch auf den allerletzten Kilometern meiner Reise noch etwas zu Lernen:

1. Wenn Du in der Nebensaison an der Ostküste ein richtiges Schnäppchen machen willst, musst Du einfach ein wenig Geduld mitbringen und Dich zunächst für den günstigsten 2-Tage/2-Nächte-Segeltörn rund um die Whitsundays anmelden. Aufgrund der heftigen Touristenflaute, die seit einigen Monaten der gesamten Ostküste zu schaffen macht, ist der Preis schon 100 $ reduziert. Dass die Tour wie erwartet am Tag zuvor mangels Nachfrage storniert wird, braucht Dich nicht weiter zu beunruhigen… das gleiche Spiel machst Du bei der nächsten Company nochmals mit, bis sie Dir notgedrungen ein Upgrade auf 3 Tage / 2 Nächte anbieten – natürlich ohne Aufpreis. Und so kannst Du dann bei strahlend blauem Himmel für 360 statt 540 $ durch die Inseln segeln…

2. Irgendwo da oben, im vielzitierten strahlend blauen Himmel, scheint es jemanden zu geben, der es manchmal richtig gut mit Dir meint. Nach fünf traumhaften und abenteuerreichen Monaten, die Du gedanklich schon so gut wie abgeschlossen hast, lotst er Dich am vorletzten Tag Deiner Reise in die Jugendherberge des Städtchens Newcastle, direkt in die Hände einer engagierten Empfangsdame, die auf Deine spontane Nachfrage trotz eigentlich ausgebuchter Schiffe noch einen Platz für eine Whalewatching-Tour am nächsten Morgen organisieren kann, und Dir damit das intensivste Erlebnis Deiner gesamten Reise beschert. Über eineinhalb Stunden begleiten wir drei bis zu 14m lange und über 30 Tonnen schwere Buckelwale entlang der Küste und bestaunen mehr als 25 Sprünge, die bei allen Passagieren jedes Mal einen Freudenschrei, Gänsehaut und Tränen in den Augen auslösen… was für ein unglaubliches Erlebnis zum Abschluss meiner Reise! Danke!!!